Andres Rennings

Erdbeben am Niederrhein

Goch, 9 Uhr abends. Man sitzt zusammen und erklärt eine Kamera, die man für ein paar Tage verleiht. Plötzlich ein Grummeln, der Tisch fängt an zu schwingen. Dann wackelt plötzlich der Boden, das ganze Haus. Ein paar Sekunden später ist wieder alles ruhig. „Wat war dat?“
Passiert ist nichts. Nur ein paar wenige Nachbarn kommen aus den Häusern und gucken genauso überrascht. Sprechen kurz miteinander, verschwinden wieder in ihren Häusern.

Das war also ein Erdbeben. So ist man wieder um eine Erfahrung reicher. Angeblich sollen Tiere Erdbeben bereits vorher spüren. Aber das hat man dem Hund, der im Sessel weiter schläft, wohl früher nicht beigebracht.

Wieder zurück nach Hause wird recherchiert. Erst findet man nichts. Dann eine kleine Meldung bei wm.tv über ein Erdbeben an der niederländischen Grenze.

Laut dem Geozentrum in Potsdam hatte das Beben eine Stärke von etwa 4,6 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag etwa fünf bis zehn Kilometer unter der Erdoberfläche in der Nähe von Kleve.

Kleinere Schadensmeldungen von Gebäuden würde es geben, mehr läge noch nicht vor.

Dann endlich irgendwo in den Tiefen beim WDR:

Im Westen von Nordrhein-Westfalen hat am Donnerstagabend (08.09.2011) um 19.02 Uhr die Erde gebebt. Wie die Erdbebenstation Bensberg bestätigte, hatte das Beben eine Stärke von 4,5 auf der Richterskala.

19:02 Uhr??? In welcher Zeitzone liegt denn Köln? Oder bezieht sich die Zeitangabe auf Greenwichzeit (abzüglich der Sommerzeit)? Dann würde es passen. Die Meldung selbst ist von 22:03 Uhr.

Und sonst? Das gemeinsame Internetportal der WAZ-Zeitungen berichtet:

In Goch am Niederrhein hat am Donnerstag um 21:02 Uhr die Erde gebebt. Das Epizentrum lag drei Kilometer in der Erde. Das Beben hatte eine Stärke von 4,6

Schock am Niederrhein: Ein Erdbeben der Stärke 4,6 hat am Donnerstagabend die Menschen am Niederrhein aufgeschreckt. Nach Angaben des Deutschen GeoforschungsZentrum in Potsdam lag das Epizentrum in Goch-Kessel. Das Geologische Institut in Hannover hat allerdings auch Erdstöße in Moers mit der Stärke 4,2 und in Herzogenrath gar mit der Stärke 4,9 gemessen.

Rheinische Post:

Am Donnerstagabend bebte um 21.03 Uhr die Erde am Niederrhein. Ohne Vorwarnung gab es nach Augenzeugen einen dumpfen Schlag und alles wackelte. Es dauerte 5,6 Sekunden, hatte neuesten Angaben des Geoforschungszentrum in Potsdam eine Stärke von 3,7 und war bis in die Ausläufer des Ruhrgebiets zu spüren.

Am Donnerstagabend gab es am Niederrhein ein Erdbeben, das bis ins Ruhrgebiet zu spüren war. Um 21.03 Uhr fing die Erde an wackeln. Ersten Meldungen des Geoforschungszentrum Potsdam zufolge hatte das Beben eine Stärke von 4,6 auf der Richterskala, gegen 22.00 Uhr wurde es allerdings auf ein Stärke von 3,7 korrigiert. Es dauerte 5,6 Sekunden.

Mal gucken was Morgen dazu weiter berichtet wird.

Der Beitrag wurde am Donnerstag, den 8. September 2011 veröffentlicht und wurde unter Goch mit den Tags Erdbeben, Goch, Niederrhein abgeheftet.
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Eine Antwort auf “Erdbeben am Niederrhein”

1. Andres sagt:

   8. September 2011 um 22:56

   Aha, bei NRZ/WAZ und RP wird um diese Zeit gearbeitet. Beide Beiträge, die ich verlinkt und teilweise zitiert hatte, sind bereits kurz nach diesem Beitrag überarbeitet/aktualisiert. Wobei es wohl verschiedene Quellen gibt.

   Bei der RP ist es immernoch eine Stärke von 3,7, das Epizentrum befindet sich dort jetzt zwischen Hommersum und Gennep.
   Bei der WAZ/NRZ sind die 3 km jetzt auf eine Tiefe von 6,4km abgesackt, es bleibt aber noch in Kessel.

   Wie tief und wo auch immer es war (die Region stimmt bei allen überein), es reicht wenn man diese Erfahrung einmal ohne Schäden gemacht hat. Ich muß das nicht nochmal haben.